Tag 60 km 12 Aus den Bergen

In der letzten Nacht haben die Ratten ein Fest in der Zwischendecke der Hütte. Aber ich habe trotzdem gut geschlafen. Ich hatte das obere Stockwerk der Stockbetten für mich alleine. 8 Betten nebeneinander. Ich hatte mir die beste Matratze ausgesucht. Manche Matratzen sehen ganz schön gammlig aus. Man legt aber sowieso seine Isomatte dazwischen, geht schon. Schmutziger, stinkender Wanderer auf gleicher Matratze.

Sobald es hell wird, bin ich meistens wach. Bis halb sieben habe ich noch gedöst, dann habe ich mein Zeug geschnappt und bin zum Frühstück vor die Hütte gesessen. Die Damen konnten noch etwas schlafen. Um kurz nach acht sind wir zusammen aufgebrochen.

Der Weg war wie immer ein Waldtrack mit Wurzeln und nur etwas Matsch. Bis zur Stelle, an der es zwei Möglichkeiten gibt. Die alte Strecke soll durch einen Erdrutsch schwer passierbar sein, eine Umleitung ist eingerichtet. Diese haben wir genommen. Entlang eines Berghangs, mit vielen Bäumen die den Weg versperren. Auch hier hat es einige Bergrutsche, deshalb fragten wir uns beim Klettern, wie schlimm die andere Route wohl aussieht.

Nach der Umleitung kamen wir auf den ursprünglichen Weg zurück. Plötzlich hatten wir einen schönen Weg ohne schwierige Stellen. An zwei Stellen sieht man noch alte Schienen. Hier muss mal eine Bahn gewesen sein.

Wir hatten mehrere Pläne. In der Hütte am Ende der Strecke übernachten oder versuchen ein Shuttle für den Abschnitt nach Waikanae über die Straße zu bekommen. An einem Abzweig kurz vor der Hütte haben wir einen Fehler gemacht und sind falsch abgebogen. Deswegen kamen wir zuerst an die Brücke zum Parkplatz.

Unsere schnelle Schwedin sollte das Intensions-Buch in der Hütte ausfüllen und quasi ein Stück zurück laufen. In diesem Buch gibt man an, ob man angekommen ist und wo man hin will. Wir haben angegeben, Shuttle out.

Wir anderen drei wollten die Lage am Parkplatz unter die Lupe nehmen. Unser Plan, eines der drei Shuttleunternehmen aus den Trailnotes anzurufen hatte einen Fehler: Keine Telefonverbindung. Ich hoffte auf eine Nachricht per Satellitenkommunikator. Am Parkplatz angekommen, trafen wir auf eine Rentnerwandergruppe aus Wellington die gerade auf dem Heimweg waren. Sie luden gerade noch ihre Rucksäcke ein. Und ja, sie hatten einen Bus und genügend Platz und ja, sie wollten in Waikanae ein Eis essen. Zufälle gibt es, wären wir dem richtigen Weg gefolgt und zuerst alle an die Hütte gegangen, hätten wir sie verpasst.

Nach dem Absetzen vor einem Hotel in Waikanae haben wir noch dafür gesorgt, dass das Eis auf unsere Kosten geht. Wir waren nur glücklich direkt ins Hotel zu kommen und nicht über die Straße laufen zu müssen. Ein bestelltes Shuttle wäre massiv teurer gekommen.

Und weiter geht es mit dem Glück: Eine Suite mit drei Schlafzimmern und vier getrennten Betten. Wow.

Also das Programm: Wäsche waschen, einkaufen und Abendessen. Und natürlich duschen. Wir haben zuerst eingekauft. Mir taten die anderen Miteinkäufer schon etwas Leid. Ja, wir rochen sicher nicht angenehm.

Aber das wichtigste zuerst: Pizza und eine Zuckerbrause. Kann sein, dass die etwas Wasser des Lebens enthielt. Das Hotel hatte eine Bank in der Sonne. Großartiger Abschluß eines so anstrengenden Abschnitts.

Den Dreck habe ich mit dieser ersten Dusche gar nicht runter bekommen. Vor allem die Füße sehen noch aus! Wer kennt noch die Szene aus dem Otto-Film? Schwarze Füße, du …. (Heute Politisch nicht mehr korrekt).

Die Schuhe, die seit Cape Reinga mit dabei sind, reißen auf der Seite auf. Die sind am Ende. Durch die vielen Besuche im Matsch stinken sie auch erbärmlich. Und auch jede Socke die da rein kommt. Die Füße haben da sicher nix mit zu tun. Die Socken sind auch nach der Wäsche noch steif. Der Dreck sitzt so tief, auch die doppelte Ladung Waschmittel bringt da nix. Noch drei Tage bis Wellington müssen Schuhe und Socken durchhalten. Auch das „Wander T-Shirt“ hat Löcher und ist am Ende. Wenigstens nur da, wo man es nicht sofort sieht. Ich werde mir in Wellington noch ein Neues gönnen.

Morgen geht es am Strand entlang. Flach….

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