Tag 104 km 36 Biken 2

Die Ladies hatten schon vor der ersten Biketour vor dem Preis für den zweiten Abschnitt zurück gezuckt. Für mich ist diese Reise/Tour aber sowas von „Einmal im Leben“, dass mich der Preis von 60 Euro für diesen zweiten Abschnitt nicht so juckte. Vor der ersten Biketour sind wir davon ausgegangen, dass wir alle für 15 Euro mit dem Shuttle fahren und sofort wieder ins Hinterland verschwinden.

Die Schwedinnen wollten dann laufen. Die Kiwidame war etwas hin und her gerissen, auch durch gesundheitliche Probleme, wollte dann doch laufen. Ich hatte keine Lust 28 km auf einem flachen Radweg zu laufen. Geht, aber es gibt ja noch die Radoption. So bin ich gestern halt zur ansässigen Vermietung und habe ein Fahrrad bestellt.

Bei der Bestellung kam heraus: Die Damen übernachten direkt am TA auf einer Campsite für 8 Dollar. Longdrop dabei, das wars. Kein Gebäude, nix. Mein Gepäck wird aber geliefert und das Fahrrad soll auch sicher stehen, sie holen es erst am Folgetag ab. Also musste ich zur Lake Ohau Lodge fahren. 6km nach der Campsite.

Dort angerufen, autsch, die Zimmerpreise tun weh. Als ich dann fragte, ob sie meinen Rucksack dort behalten und ich dann die 6 km zurück laufen könnte, wurde mir plötzlich eröffnet, daß man dort auch Campen könnte. 16 Dollar. Gut, abgemacht.

Nur mit den Damen musste ich einen Treffpunkt abmachen. Ihre Campsite ist 6 km vor der Lodge und der Weg biegt auf halber Strecke ab. Es macht nicht viel Sinn, dass sie bis zur Lodge laufen. Also treffen wir uns morgen am Abzweig wieder. Alle laufen um 8 Uhr los, dann passt das ungefähr.

Nun zum heutigen Tag. Am Morgen ging es bei mir langsam los. Im Wissen, daß ich genug Zeit hatte, war der Rucksack nicht gepackt. Um kurz vor acht verabschiedeten sich die Damen. Sie liefen los.

Ich ging erst noch einkaufen. Backfrisches Baguette. Suuuper. Dann zurück zum Hotel und fertig gepackt. Beim Schultern des Rucksacks: Sch…ist der schwer. Aber heute muss ich ihn nur ein paar Meter tragen. Bis zur Fahrradvermietung. Gepäck abgeben, Fahrrad übernehmen. Gepäckshuttle fährt sofort los.

Ich fuhr dann auch gleich los. Zuerst 8 km auf einer Straße. Sonntag morgen um 9 Uhr. Kaum jemand auf der Straße. Und ist auch eine Nebenstraße ins Nirgendwo. Soweit gut zu fahren. Nur der Wind. Böig und schräg von vorn. Puh. Bremst etwas.

Danach kommt man an den Pukaki-Kanal. Weiter fährt man auf der Straße. Der TA-Trail geht am etwas tiefer liegenden Fluß entlang. Sei aber nicht gut zu fahren mit dem Fahrrad. Dann wechselt man an einer Powerstation zum Ohau-Kanal. Den einen fährt man flußabwärts, den anderen flußaufwärts. Merkt man aber nicht. Was man aber merkt, sind die wechselnden Winde. Zum Teil kam der Wind von hinten, da fliegt man förmlich über den Asphalt. Zum Teil kam er in Böen von der Seite. Immer aufpassen, dass man nicht plötzlich von der Straße gedrückt wird.

Nach über 20 km kam ich dann am Lake Ohau an. Wieder ein super schöner See. Und ich konnte mein Ziel in der Ferne schon ausmachen. Nur: Ich muss noch um den halben See rum. Die erste Hälfte kein Problem. Ein Schotterweg war hier gut zu fahren. Dann ging es wieder auf die Straße und die letzten 8km standen an. Hier kam der Wind nur noch von einer Richtung: Von vorn. Ich musste immer kleinere Gänge fahren.

Ich kam an der Campsite der Ladies vorbei. Ganz hübsch und etwas windgeschützt. Auch am Treffpunkt bin ich vorbei geschlichen. Die letzten 6 km konnte ich auch fast laufen. Für diese Gegend war eine Windwarnung für heute ausgegeben worden. Und so schlich ich der Lodge entgegen. Im Hinterkopf: Hält mein Zeltchen dem Wind stand?

An der Lodge angekommen: Was solls. Siehe oben. Also ein Zimmer. Ja ich bin faul und muss morgen nicht so viel packen. Ich bin schon um kurz nach 12 Uhr da gewesen und werde das Zimmer genießen.

Ich war auch schon mal da. Auf meiner ersten Reise mit einer Bustour für junge Leute hatten wir genau hier unsere letzte Nacht. An Heiligabend. Und hatten eine kleine Party. Und genau heute kommt hier wieder eine solche Busgruppe an. Welche Erinnerung. Die Lodge ist aber insgesamt gewachsen und deren Räume sind in einem anderen Flügel. Also habe ich heute Nacht meine Ruhe. Nur: Telefonempfang=0. Internet nur bei der Rezeption und nur 100MB frei. Die Preise zum nachkaufen: Autsch. Also keine Fotos heute. Ich genieße die Aussicht aus dem Zimmer nur für mich.

Kommentar verfassen

Trage deine Daten unten ein oder klicke ein Icon um dich einzuloggen:

WordPress.com-Logo

Du kommentierst mit deinem WordPress.com-Konto. Abmelden /  Ändern )

Facebook-Foto

Du kommentierst mit deinem Facebook-Konto. Abmelden /  Ändern )

Verbinde mit %s