Tag 123 km 40 Sturm

Ich hatte gestern über eine Stunde an dem Blog getippt. Heute sehe ich: Alles weg! Ich glaube meine Tage als Blogschreiber und Influencer sind gezählt. Also nochmal von vorn:

In der Nacht fing es richtig an zu Stürmen. Zwei weitere Familien flog in der Nacht das Zelt um die Ohren. Während die Jungs im Auto übernachteten, haben sich die Familien in das große Gemeinschaftshaus geflüchtet.

Im Wetterbericht stand, dass es am Morgen nachlässt. Ja, jetzt wurde aus dem Sturm ein Stürmchen. Aber ganz wohl war mir nicht. Aber ich wollte ja weiter.

Schon nach den ersten Metern war klar: Der Wind schiebt zwar toll, aber ist auch saugefährlich. Er kommt in Böen und schräg von hinten. Uiuiui…bei jeder Windspitze muss man schauen, nicht in den Graben oder zur Straßenmitte getrieben zu werden.

Dafür ging es schnell. Und es war auch nicht ganz so wellig wie gestern. Bis zur Stadtgrenze von Invercargill fuhr ich einen Schnitt von 22 km/h. Ohne groß zu strampeln. Der Wind machte alles.

Dann aber ging die Straße im 90 Grad Winkel weg. Wind komplett von der Seite. Das neongrüne Regencape über dem Rucksack, das da ist, dass ich besser gesehen werde, flatterte die ganze Zeit. Und zweimal musste ich anhalten, um nicht im Graben zu landen. Schnell fahren war auch nicht mehr.

Über Nebenstraßen gelangte ich ins Stadtzentrum. Auf dem Highway auf dem ich rein kam war schon viel mehr los als die letzten Tage. Und auf den Highway von Norden, auf dem der „normale“ Schwerlastverkehr fährt. Nein, Danke.

Mein Weg brachte mich am RSA vorbei. Eine ältere Dame habe ich gefragt: Hat es hier Snookertische? Ihre Antwort: Ja, aber man muss Mitglied im RSA sein um spielen zu dürfen. Ich antwortete: Bin ich! Sie schaute ganz ungläubig drein. Ja, im RSA Taumaranui, bei dem ich Mitglied bin, waren meine Ladies bei den Jungen. Ich war komplett unter dem Altersdurchschnitt. Wohl auch hier. Ach ja, mit schönem Gruß an meinen Heimatsnookerverein: Die Jahresgebühr beträgt 18 Euro! Soviel spielen, wie man will!

Der Campingplatz hatte meine Cabin um kurz nach zwölf schon bereit. Super. Sachen lagern.

Ab heute keine Gewichtseinschränkung mehr! Am Montag gibt es hier einen Mietwagen, ich muss nix mehr tragen! Also auf in die Stadt zum einkaufen.

Was habe ich als erstes gekauft? Schuhe. Aber nicht in einem mädchenhaften Wahn. Ich habe jetzt Trailrunners. Die Schuhe reißen oben auf. Ziehe ich sie aus, duften sie richtig fein. Aus den Hütten weiß ich: geht allen TA-Hikern so. Und fliege ich mit denen heim und ziehe sie im Flieger aus, fallen alle in Ohnmacht. Kommt es bis zum Piloten durch…was mag der Flugschreiber da aufzeichnen?

Das zweite Schuhpaar sind Gummischuhe, die ich zu Hause zur Gartenarbeit benutze. Super um zu den sanitären Gemeinschaftseinrichtungen zu laufen. In der Stadt finde ich das nicht so modisch. Für einen Kiwi sind die zwar normal. Ich traf gestern eine Einheimische nur mit Wollsocken bekleidet im Supermarkt, völlig normal, aber ich??

Also neue Sandalen aus dem Schuhdiscounter. Sind mir irgendwie ins Auge gesprungen. Ich fliege dann in Sandalen heim, in Frankfurt kommt man ja trockenen Fußes zur Bahn. Und von der letzten Bahnstation sind es 200 m bis heim. Machbar in Sandalen.

Dann kaufte ich noch eine Pfanne. Die Pfannen auf den Campingplätzen sind alle fertig. Für ca 8 Euro gab es eine zu kaufen. Hält für 13 Tage.

Duschgel war nötig, jetzt eine große Flasche.

Und dann natürlich: Was nützt die Pfanne ohne Essen? Also in den Supermarkt. Gemüse und Rindfleisch. Gebraten. Lecker, himmlisch. Das letzte Mal gab es das in Whanganui auf der Nordinsel!

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