Nachdem wir die letzte Nacht so geschlottert hatten, war es diese Nacht doch richtig warm. Ich war relativ früh wach, hab mich dann im Zelt auf den Tag vorbereitet. Im Zelt braucht man keine Angst vor den Sandflies haben. Um neun bin ich dann aufgebrochen, vor den drei Damen.In meiner Shoppingtourgeschwindigkeit. Eine Schwedin meinte gestern, wenn sie mit ihren Eltern unterwegs war, gab es immer etwas Diskussionen. Sie und ihr Vater waren schnell unterwegs, die Mutter in Shoppingtourgeschwindigkeit. Da ich immer langsamer bin als Team Schweden…
Überholt haben mich die Damen dann an einem Schild: Mobile Cellphone Reception. Internetjunkie. Deutscher Snooker-Senioren Meister wieder in unserem Verein! Glückwunsch. Wäre ich da gewesen…
Ich habe heute aber auch viele Bilder von Eisenbahnrelikten gemacht. Verrostete Schienen etc. Das hat die Damen nicht interessiert.
Kurz später standen sie an einer Stelle ganz aufgeregt. Ich wäre einfach durchgelaufen. Aber ja, wir haben die 1000 km-Marke überquert. Gelaufen bin ich aber noch keine 1000 km. Trotzdem ist ca. 1/3 der Reise um.
Nach 19 km waren wir dann am Ende des Timber Trail. Am Parkplatz wurde für die TA-Hiker eine Hütte mit fließendem Wasser gebaut. Ein Longdrop ist auch da. Wir haben lange diskutiert. Die Damen wollten gehen und auf eine bessere Unterkunft warten. Wollte ich nicht. In den Trailnotes steht ausdrücklich, dass Freedom-Camping auf dieser Strecke unerwünscht ist. Nirgends an der Straße die folgt, kann man richtig campen. Autos kommen kaum vorbei, ob man da eine Mitfahrgelegenheit bekommt?
Zudem macht uns das Wetter nervös. Morgen soll das Wetter noch gehen, danach kommt schlechtes Wetter rein. Dann ist das Tongariro Crossing unmöglich. Es war zwei Uhr. Wenn wir vor fünf noch die 26 km in die Stadt kommen, gibt es noch Chancen für morgen. Wir hatten versucht, Paul vom Camp Epic zu erreichen. Die haben hier zwei Container mit Fahrräder für ihre Besucher stehen. Leider außer Reichweite. Mist.
Wir haben unsere Zelte zum trocknen ausgebreitet. Und noch gewartet. Autos standen noch genug rum. Keine 10 min kommt ein Kleinbus mit Epic Cycles um die Ecke. Nein, nicht Paul, sein Sohn. Er könne gerade nicht fahren, seine Frau kommt aber in fünf Minuten vorbei und muß sowieso nach Taumaranui. Super, zusammenpacken und schon ging es los. Nach gutem zureden hat die Dame von Epic Cycles die Spende unsererseits für den Aufwand auch angenommen.
An der I-Site angekommen haben die Angestellten sich fast verrissen um unseren Wünschen nachzukommen. Die Damen haben ein Zimmer, ich gönne mir mein eigenes. Und morgen früh, 5.55 Uhr kommt ein Shuttle vorbei und bringt uns zum Start des Tongariro Crossing. Und Abends zurück. „Ich liebe es, wenn ein Plan funktioniert.“
Bilder kommen morgen, das freie Internet ist doch etwas lahm. Ich kann zwar offline schreiben, aber nur online Bilder einfügen. Und es wird spät, ich sollte morgen fit sein. Wahrscheinlich haben wir am Samstag hier noch einen freien Tag. Spätestens dann kommt die Bilderflut…