Tag 45 km 26 Stecken geblieben

Am Morgen wollte keiner aus dem Zelt. Es regnete wirklich stark. Irgendwann musste ich aber raus. Im Unterstand gab es dann Frühstück. Nach und nach sind alle aus dem Zelt gekrochen. Team Schweden brauchte am längsten.

Kurz vor dem Aufbruch hörte der Regen dann auch auf. Die Kanus ausgeleert und los. Wir hatten den dreh langsam raus. Eigentlich sah auch Team Schweden gut aus.

An einer Stelle schaute eine Baumwurzel in der Mitte aus dem Bach. Wir dachten, durch die größeren Wellen geht gut, Team Schweden wollte durch die kleinere Stelle auf der rechten Seite. Wir sind gut durchgekommen, gleichzeitig sahen wir Team Schweden immer mehr Richtung Baumwurzel driften. Auf der rechten Seite war es zu seicht, sie wurden gegen die Baumwurzel gedrückt. Wie in Zeitlupe drückte sich das Kanu seitwärts gegen die Wurzel. Team Schweden purzelte ins Wasser, es war aber nur knapp über knietief.

Wir konnten unsere Fahrt vor den Stromschnellen nicht mehr stoppen und schoßen einfach durch. Kurz danach konnten wir in einem kleinen ruhigen Teil auf der Seite stoppen.

Wir sahen von fern die beiden Schwedinnen an ihrem Kanu zerren. Aber das Kanu blieb genau da wo es war. Ungefähr zwanzig Minuten zogen und zerrten sie am Kanu, keine Chance. Wir konnten nur auf der anderen Seite anlanden. Die andere Seite war zu steil. Wir sind auf unserer Seite Flußaufwärts geklettert und kamen auch bis auf Rufdistanz heran, Dank der Stromschnelle gab es aber kein weg rüber. So nah und doch so fern. Weiter hoch klettern ging auch nicht, da war es bei uns zu steil. Den Fluß hochpaddeln, nein, keine Chance.

Nachdem die Schwedinnen sagten, sie geben auf mit zerren, kam mein Inreach zum Einsatz. Mit dem Telefon macht man hier gar nix, durch den Satelittenkommunikator haben wir mit unserer Verleifirma Kontakt hergestellt. Und sie haben uns bzw den Schwedinnen Hilfe geschickt.

Auch mit dem Jetboot konnten sie das Kanu nicht raus bekommen. Wirklich stecken geblieben. Das Jetboot holte alle Fäßer und persönliche Gegenstände aus dem Boot, der Rest blieb da. Und so steckt das Kanu immer noch unter dem Baum. Die Schwedinnen wurden vom Jetboot mitgenommen, wir sind weiter gepaddelt.

Dadurch haben wir drei Stunden verloren. Wir haben dann an einer Campsite früher angehalten. Glücklicherweise hat es hier eine Hütte. Da haben wir auch gegen einen Aufpreis einen Platz bekommen. Während ich dies schreibe, regnet es. Alles richtig gemacht.

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