Es hat ganz schön geregnet diese Nacht. Der Typ, der gestern spät rein kam und lieber seine Ruhe wollte und sein Zelt aufgestellt hat, hat es bereut. Um elf kam er in die Hütte. Zelt abgesoffen. Ab 6.30 Uhr war Radau. So waren wir um 7.45 Uhr auf dem Weg.
Fünzig Meter gelaufen, erste Bachkreuzung, keine Brücke. sonst kann man über Steine hüpfen. Zwei haben es auch so gemacht. Ich bin direkt in den Bach gestanden.
Kaaaaaaalllllt. Waaaaach.
Das über den ersten Bach springen hat auch nix gebracht. Zwanzig Meter weiter kam der Nächste. Und da gab es kein drüberhüpfen.
Kurz später kamen wir an die erste Umleitung. An einigen Stellen hat der Bach den Weg weg gespült. Das DOC hat schnell reagiert und einen alten Weg reaktiviert.
Weiter ging es immer das Tal hoch. Es begann auch wieder zu regnen. Erkenntnis: Nach dem Waschen (mit Spezialwaschmittel) ist meine Jacke nicht mehr dicht. Mist.
Immer wieder verschwand der Weg in einem Bach bzw wurde zum Bach.
Um eins waren wir bei der nächsten Hütte. Mittagspause und beratschlagen ob wir weiter laufen. Ich wollte unbedingt, die Schwedinnen hatten Probleme damit. Vier Finninen hatten nach zwei Stunden umgedreht und waren in der Hütte. Zwei Franzosen kamen jedoch gerade von dort. Zudem sind die Texanerin, der Deutsche und noch zwei Hiker 1 h vor uns gestartet.
Wir wollten zumindest selber schauen, ob das machbar ist. Bzw falls die andere Gruppe uns entgegen kommt, umdrehen.
Nach ziemlich genau zwei Stunden waren wir an besagtem Bach/Wasserfall zum kreuzen. Wir haben etwas länger gesucht, um den besten Kreuzungspunkt auszumachen. Ich durfte als erstes rüber und hatte wenig Probleme. Viel stärker durfte die Strömung aber nicht sein. Manchmal ist es gut schwer zu sein. Rucksack runter und in Hilfestellung gehen. Team Schweden kam auch gut rüber. Die Kiwidame, mit nur einem Wanderstock war aber glücklich über eine helfende Hand. Aber alle wohlbehalten drüben.
Die letzten Kilometer zogen sich wieder wie Kautschuk. Mittlerweile ging es auch ganz schön bergauf. Und zudem hörte der Regen langsam auf und gab Blicke auf leicht verschneite Berge frei. War auch ganz schön frisch hier oben. An der Hütte angekommen und die Texanerin begrüßt. Wir haben nicht erwartet diese nochmal wiederzusehen. Aber die genießen es gerade und trödeln deshalb gerne.
Und sie haben die Hütte eingeheizt. Welch eine Wohltat, nachdem die Füße den ganzen Tag naß und kalt waren.
Mittlerweile sind die Wolken teilweise weg. Sonnenuntergang im Gebirge. Wunderbar.
Morgen früh kommt der dritthöchste Pass der Strecke. Und hoffentlich schaffen wir auch noch drei Stunden bis zur übernächsten Hütte (bergauf). Wären 1200m hoch und runter. Dann wären wir aber in Position um den zweithöchsten Pass am Tag drauf zu machen.
Und der Wetterbericht sieht zumindest für zwei Tage gut aus. Wir werden aber bei der nächsten Hütte sehen, wie wir uns fühlen. Und dann eine Entscheidung treffen.