Am Morgen war es sehr bedeckt. Und im Zelt hatte es gut Feuchtigkeit. Also das Zelt naß einpacken. Zum Frühstück hatte ich noch eine Avocado. Habe sie auch geschleppt 🙂
Um 8.20 Uhr ging es los. Zuerst 4 km bis zum Fluß. Der Ahuriri River ist der größte Fluß, den es zu durchqueren gilt. Die Damen sind sofort die 40 Meter den Hang hinunter gestürmt. Ich habe mir das Leid noch von oben betrachtet und versucht die besten Kreuzungspunkte raus zu kucken. Dann bin ich gefolgt.
Unten angekommen habe ich alleine ohne Rucksack versucht zu queren. Man konnte die Tiefe schlecht abschätzen. Erster Schritt Knietief, zweiter Schritt Hüfttief, Hose und T-Shirt nass und mein Wanderstock sagt, es wird noch tiefer. Strömungsgeschwindigkeit hoch. Hier nicht! Zurück!
Zweite Stelle: 90 % Machbar. Eine kleiner Abschnitt: Tief und Schnell. Auch hier nicht.
Ich hatte noch etwas oberhalb eine Chance gesehen. Teambesprechung. Hier schräg Flußabwärts, zusammen in einer Kette, wie im Lehrbuch. Nur: Umdrehen ist nicht. Auch hier ist das Wasser Hüfttief. Schräg mit der Strömung geht hoffentlich. Gegen die Strömung geht nicht. Also nur eine Chance. Und unterhalb geht es direkt in eine Stomschnelle. Ausrutschen heißt runter gespült. Lange Rede, kurzer Sinn, wir konnten uns nicht zum durchgehen überwinden. Das Risiko zu hoch, der Einsatz zu groß.
Also die sichere Variante: 5-6 km den Fluß runter. Auf dem ersten Kilometer habe ich noch nach einer Kreuzungsstelle gesucht. Dann mussten wir den Hang 40m hoch und hinter die Bäume.
Nach drei Kilometern oben auf den Klippen kamen wir hinter den Bäumen vor. Und was lacht uns an? Ein Fluß, der sich fast gleichmäßig in 5 Arme aufteilt. Und alle sind breit! Es konnten alle überredet werden diese Stelle anzuschauen. Die ersten vier Arme passierten wir ohne Kette alleine. Nicht mal Knietief, easy.
Für den letzten Arm haben wir eine Kette gebildet. Der Stärkste und Schwerste oben im Strom. Ich hätte hier auch locker alleine queren können. Die Damen sind aber teils zu leicht, teils zu klein. Zusammen ging es aber einfach, die knielange Hose ist 2cm nass. Es kommt nur auf die richtige Stelle an.
Dann durften wir die ca 3km wieder hoch laufen. Auf einer Schotterstraße. Dann ging es wieder auf einen Track, der kurz darauf wieder zu einem Nebenfluß kam. Dem sind wir noch etwas gefolgt und haben wieder wild das Zelt aufgestellt.
Die Sonne kam im Laufe des Tages raus und hat uns gebraten. Baden im Bach war eine Wohltat. Die miefigen Klamotten gleich mit. Etwas Wind, kaum Sandflies. Ich liege im Schatten hinter dem Zelt. So kann man es aushalten!