In der Nacht hatte ich kaum geschlafen. Trotz Erkältungspillen. Und um zwölf hat uns eine Maus geweckt. Unter anderem hat sie sich an meiner Mülltüte vergangen. Soll sie haben! Der Rest meines Essens war sicher. Ich lerne ab und zu dazu.
Am Morgen war klar. Erkältung. Einmal zum Longdrop und zurück. Platt. Das kann ja was werden. Zuhause würde ich im Bett bleiben. Hier: Pillen rein und los laufen. Die ersten zwanzig Minuten noch gemütlich auf dem Feldweg. Dann biegt er aber ab. Wir weiter dem Bach entlang. Auf einem kleinen Wegchen. Und immer wieder: Den Hang rauf, bis zu 100 Meter, am Hang entlang klettern und dann wieder runter. Und ab und zu den Bach queren. Insgesamt 21 Mal heute. Nasse und kalte Füße brauche ich besonders heute.
Eigentlich ist das ja eine schöne Strecke. Nur manchmal sind die Wegchen doch etwas arg Abgrundlastig. Ein falscher Schritt: 50 Meter den Abhang runter. So ging das bis um halb zwei. Dann noch 2 km. Zeit auf dem Schild 2h. Alles den Hang hoch. Im ganz kleinen Zickzack direkt eine Bergflanke hoch. Für 600 Höhenmeter. Bis dahin war ich schon kaputt, dann wurde es noch schlimmer. Alle paar Schritte Atempause. Nicht aufhören, sondern durchatmen. Und 100 Höhenmeter vor dem höchsten Punkt musste eine 10 min Pause her. Es war sonnig und warm, der Sommer hat uns doch noch gefunden. Ich stand kurz vor dem Kollaps. Bis dahin hatte ich schon mindestens 5 Liter Wasser getrunken. Im Schlussanstieg waren 1,5 Liter weg.
An der Hütte waren schon zwei Northbounder. Eine Dame hatte freiwillig ihr Zelt aufgeschlagen. Auch ich schlug lieber mein Zelt auf. Da schlafe ich mittlerweile gut, in den Hütten miserabel. Auch heute rauscht wieder ein kleiner Bach und niemand schnarcht mir ins Ohr. Und noch ein paar Tabletten. Und hoffentlich erholsam schlafen. Den Müllbeutel habe ich als Ablenkung für die Mäuse ausgelegt. Mein Essen ist im Zeltinneren!