Heute Morgen war komisch. Ich war wie immer um 6 Uhr wach. Von den anderen drei Anwesenden rührte sich noch keiner. Hab mich auch bis 6.45 Uhr nochmal hin gelegt. Dann wollte ich aber aufstehen. Ich komme lieber irgendwo früh an, als morgens lange zu trödeln. Mit etwas Verspätung um 8.20 Uhr bin ich los. Die anderen rührten sich immer noch nicht. OK, hike your own trail…
Sofort ging es bergauf. 700 Höhenmeter. Und warm war es auch schon. Der Schweiß lief sofort in Strömen.
Der Weg ließ sich aber gut gehen. Nur halt steil wie immer. Hier das Sattelfoto vom Roses Sattel. Und dann natürlich wieder bergab. Das gleiche in grün.
Immer runter bis zum Fluß.
Hier hat man zwei Möglichkeiten. Die Hochwasser Route oder die Niedrig Wasser Route. Die Hochwasserroute ging direkt den Hang hoch. Es hat seit Tagen nicht geregnet und heute ist es brennend heiß. Ab durch den Bach
Über fünf Kilometer entweder dem Bach entlang oder durch den Bach. Kreuzungen? Viele. Teilweise war das einfachste im Bach zu laufen. Bis auf ein paar Löcher hinter Stromschnellen war das Wasser heute nicht tief. Wo das Wasser über die Knie ging war es nicht schnell unterwegs. Gar kein Problem hier. Die Hochwasserroute habe ich ab und zu am Hang gesehen. Die hätte keinen Spaß gemacht.
Um eins habe ich Macetown erreicht. Eine Toilette und ein paar Geisterhäuser.
Die Goldgräberstadt wurde aufgegeben.
Um eins Feierabend machen? Kann irgendwie nicht sein. Die offizielle Route geht über den nächsten Berg. Bei der Hitze? Ach nee. Hierbleiben? Ach nee. Die Schlechtwetterroute geht einen 4WD-Track entlang. Wieso dies eine Schlechtwetterroute ist erschließt sich mir aber nicht. Diese ist länger, dafür relativ eben. Und: Sie kreuzt noch mehrmals den Bach. Wie man das bei Hochwasser machen soll?
Mir egal, rauf auf den Track. Mittagspause viel aus. Bei jeder Bachkreuzung den Sonnenhut ins Wasser tauchen. Abkühlen. Die letzten Kilometer lief ich auf dem Zahnfleisch. Durchhalten. Soviel mehr Kilometer laufe ich nicht mehr.
Mit schmerzenden Knie und Fußgelenk nach Arrowtown rein gehumpelt. Minisupermarkt: Zwei kühle Getränke. Im Schatten genießen.
Dann bis zum Holiday Park humpeln. Zeltplatz 52 Dollar. Cabin 70 Dollar. Nein, da stell ich kein Zelt auf. Zwei Nächte eingebucht, für die Gegend ist das ein Schnäppchen.
Was passiert morgen?
Am Ende der Nordinsel hatte ich ein ganz schönen Durchhänger. Ich wollte die Reise schon abbrechen (Warum zu „§$$ mach ich das?). Dann sagte ich mir: Bis Te Anau laufe ich durch. Die acht Tage danach machen mich gar nicht an. Die kann ich dann weg lassen.
Ich hatte vor längerer Zeit einen Blog gelesen, bei dem die Schreiber genau das gemacht haben. Und ich dachte mir: Wie könnt ihr nur? So kurz vor dem Ende. Und jetzt wollte ich das genauso machen. Ohne Skrupel: Jeder wandert seinen eigenen TA! Und ich habe keine Lust mehr auf Farmland, Matschwald etc. Hatten wir auf der Nordinsel genug. Eines wird mir fehlen: Über den Bald Hill zu laufen und Bluff aus der Ferne zu sehen.
Also war der Plan: Bis Te Anau laufen und dann in den Bus bis Riverton sitzen. Problem: Den Bus gibt es so nicht. Und so richtig gut fühlt es sich auch nicht an.
Zwischen Twizel und Ohau habe ich zwei Tage ein Fahrrad genommen. Das brachte mich auf die Idee: Fahr doch Fahrrad!
Schon wieder ein Problem: In Te Anau ein Fahrrad zu bekommen ist kaum möglich. Und mieten ist gleich gar nicht drin. Niemand sonst fährt nach Invercargill!
Also: Fahrrad kaufen. Zu teuer soll es nicht sein. Ich werde es nach einer Woche wieder verkaufen. Bei 60-80 Dollar Tagesmiete kann man auch bald eines kaufen. Aber eben nicht in Te Anau. Lösung: Zwischen Arrowtown und Queenstown gibt es einen großen Industriepark. Mit dem „Discountsportladen“. Und da gehe ich morgen hin und versuche ein Fahrrad zu kaufen. Und alles Zubehör.
Der Weg mit dem Fahrrad geht im Nachbartal des TA durch. Bis Te Anau verpasse ich nicht viel. Dann werde ich jedoch die Straße runter fahren müssen. Dafür bin ich schneller am Ende.
Den letzten Tag werde ich dann noch laufen. Als Abschluß meines persönlichen Te Araroas!