In den Nachbarzimmern hat man sich ins Nachtleben gestürzt. Und kam rumpelnd nachts um drei zurück. Ich musste dann am Morgen auch nicht extra ruhig sein. Aber extra laut war ich auch nicht. Ich blieb auch bis kurz vor zehn im Zimmer.
Ich habe mein Gepäck und Rad noch im Backpacker gelassen. Und bin erst mal zum Brunch aufgebrochen. Bagel mit Salami, gebratenem Paprika. Lecker. Gegessen am See sitzend.
Noch einen weiteren Spaziergang durch das belebte Queenstown. Zurück zum Backpacker. Unterwegs noch ein Getränk kaufen. Und in dem Convienence Store verkaufen sie Steckdosenadapter, die nur zum Export gedacht sind. Klar, so klein und leicht, die fallen durch jede technische Prüfung. Da ich aber nur noch ein technisches Gerät habe, dass einen deutschen Stecker hat, kommt mir klein und leicht recht. Zuletzt hatte ich bei den Schwedinnen den Adapter geschnorrt. Geht jetzt nicht mehr.
Im Backpacker noch etwas regeneriert und dann ab zum Boot. Eingecheckt. Und dann vor der Schlange angestellt. Ich durfte dann auch als erstes durch den Cargozugang boarden. Der Maschinist, der mir sagte, wo er das Fahrrad haben will meinte: Jetzt schnell hoch, damit du den besten Platz hast. Nein danke, ich verzichte. Ich hab mir kurz nach dem Ablegen noch ein Henkerscola geholt. Auf dem Oberdeck stapeln sich die Chinesen und arbeiten mit den Ellebogen. Ich habe mir die Maschinen und den Heizkessel des Dampfers angeschaut. Dann bin ich wieder zum Cargodeck. Auch da konnte man schön raus schauen. Alleine…
Soviel zum ruhigen Teil des Tages. Mir kam der Dampfer recht leer vor. Beim anlegen war mir auch klar warum. Auf der anderen Seite warten ein Haufen Chinesen auf die Rückfahrt von der Showfarm. Auf der Toilette wurde auch für die Plazentacreme von Merinoschafen geworben…Aha.
Ich bin dann den einen Weg aus der Farm raus. Der Weg ist ausgeschildert. 50 km bis Mavrora Lakes. Jetzt aber flott: Start 15 Uhr. Und Hurra: Gegenwind. Und nochmal Hurra, ein auf und ab. Schnitt in der ersten Stunde 11 km/h. Das ging auch so bis km 23. Dann kommt der Von Hill. 300 Höhenmeter hoch. Mit dem großen Rucksack muss ich hoch laufen. Und die Sonne brannte auch so richtig. Immer wieder Trinkpausen. Der Berg hat mich 45 min gekostet. Durchschnitt auf 8 km/h gesunken. Wasservorräte mau. Dankbar war ich für die Shelter, die ab und zu am Weg standen. Hier sind Wassertanks installiert. Wasser filtern!
In der Beschreibung stand: Ab hier geht es nur noch bergab. Pustekuchen. Eben. Gegenwind. Ab und zu auch mal bergauf. Hintern tut sauweh. Und die Sonne geht langsam unter. Dauert zwar noch, macht aber Druck.
Mit der Zeit aber eingeradelt. Zwar in den kleinen Gängen, aber es geht vorwärts. Irgendwann hatte ich die 50 km der Schilder abgeradelt. Und? Kein See. Der war noch ein Kilometer weiter. Am Ende des Sees: Hier zum Campen registrieren. OK. Umschlag mitnehmen. Kuli ist vergraben. Ich packe jetzt und hier nicht den kompletten Rucksack aus. Während die Sonne untergeht.
Weiterradeln. Campen darf man erst ab der Mitte des Sees. Erste Stelle: Zwei Fahrräder liegen schon da. Nur weit vom See weg. Also gefragt, ob ich mich irgendwo dazu gesellen darf. Kein Problem sagen die Schweizer. Ich habe mein Zeltplatz weiter am See gewählt. Direkt am See.
Nur: Sandflies. Zu hunterten. Aber Zelt, Isomatte und Schlafsack ist bei schwindendem Licht aufgestellt (Bild vom Morgen). Und sogar das schnelle Essen aus Zwei-Minuten-Nudeln ist noch gemacht und verschlungen. Und dann sofort ins Zelt. Die Sandflies! Zum Blogschreiben hat die Zeit nicht mehr gereicht. War so kaputt!