Die Damen hatten ein Nebenzimmer in der Hütte. Mein Bett war jedoch im Hauptraum. Um kurz nach sechs kam die halbe Zeltstadt zur Türe rein und begann mit Frühstück machen. Mit dem schlafen war natürlich vorbei. Um acht war ich mit allem fertig und gerichtet. Die Damen kamen da erst langsam aus dem Nebenzimmer gekrochen. Sie hatten gestern unter sich ausgemacht, um neun zu starten.
Ich startete um kurz nach acht. Habe ich mit mir ausgemacht. Und ich startete langsam. So schnell wie ich wollte. Gestern bin ich den anderen nämlich mal wieder hinterher gerannt. Kann ich zwar mittlerweile, ich hatte trotzdem keine Ahnung, warum die so rannten.
Nach zehn Minuten traf ich auf zwei Offroader, die bis fast zur Hütte gefahren sind. Und netter Weise, durfte ich auf dem Trittbrett über den Fluß mitfahren. Bringt nur nix. Kurz später ging es wieder durch den Bach. Und wieder. Ingesamt fünfmal. Dafür war der Weg fast eben. Man konnte ihn fahren.
Vorbei an den Pinnacles, einer Felsformation mit Spitzen.
Erst als nach ein paar Stunden ein paar Nebenflüsse zu queren waren wurde es komisch. Der Fußweg war den ganzen Morgen nicht da, wo die rote Linie sich befand. Markierungen waren keine zu sehen. Die Linie ging über einen Hügel, und ja da ist ein Feldweg. Also durch die Ebene in dieser Richtung. Nur leider waren überall Ginsterbüsche und komische „Rosenbüsche“. Beide extrem stachelig. Also im zickzack drauf zu. Unterwegs einen ziemlich stark strömenden Fluß gekreuzt. Und dann: Der Weg ist hinter einem Zaun. Gut, drüber gehüpft. Die rote Linie ist genau auf dem Feldweg und führt auf diesem über den Hügel.
Auf der anderen Seite des Hügels sind drei Tore. Zwei sind mit fetten Schlössern versehen. Das dritte führt in eine Weide. Ich sehe ein Schild von hinten. Was da wohl draufsteht? Also wieder übers Tor klettern. „Lieber TA Hiker, der Weg befindet sich außerhalb des Zaunes.“ Ich kam aber gerade von drinnen? Und auf dem GPS auch ganz klar. Bin quer über eine Weide gekommen, auf einem Weg? Komisch. Also weiter außen am Zaun entlang. Markiert sogar mit Pfosten. Also bin ich jetz richtig. Am Ende des Zaunes kommt man wieder auf einen Weg. Und wird mit der Markierung vereint. Gut, folgen sie dem Weg. 3km später ein Tor. Zugeschlossen mit einem fetten Schloß. OK, drüber steigen. 50m links kommt eine Markierung an. Woher der Weg kommt, keine Ahnung???
Nach 20 min dann an der Campsite. Ein Angler baut gerade sein Zelt auf. Mit Gefrierschrank, Kochecke, Feldbett. Er hat das Zeug natürlich mit dem Auto angefahren. Und Boot hat er auch dabei. Lake Coleridge ist aber leider noch etwas entfernt. So 1,5 km. Ich möchte nicht mehr laufen!
Die Damen kamen etwas später an, haben aber ca 30 min auf mich gut gemacht. Ich hatte es aber genossen, nicht gejagt zu werden. Nachdem es heute auch mal geregnet hatte, ist es jetzt wieder schön. Mein Solarpanel liefert Strom!
Ach und nur wenige Sandflies! Wir konnten etwas draußen sitzen in der Sonne. So toll…Neuseeland wäre noch so viel toller, könnte das immer so sein.